14.07.2025 Forschungsinfrastrukturen.NRW, Wissenstransfer & Bildung

Forschungsinfrastrukturen.NRW: Die Ergebnisse der dritten Einreichungsrunde stehen fest

In der dritten Einreichungsrunde der Fördermaßnahme „Forschungsinfrastrukturen.NRW“ vom 25. November 2024 bis 28. Februar 2025 wurden insgesamt 46 Skizzen von 91 Förderinteressierten eingereicht.

Collage aus mehreren Bildern zu Aspekten von Forschung und Innovation
©ipopba – stock.adobe.com

Nach eingehender Bewertung durch einen unabhängigen Begutachtungsausschuss wurden 15 Beiträge über die Evaluierungs- und Auswahlergebnisse informiert und zur Antragstellung aufgefordert. Die Aufforderung zur Antragstellung ist keine Förderzusage.

Anwendungsorientierte Stärkung von Forschung, technologischer Entwicklung und Innovation in NRW

Eine Förderung im Rahmen der Fördermaßnahme "Forschungsinfrastrukturen.NRW" unterstützt kleine und mittlere Unternehmen (KMU), Kommunen, kommunale Unternehmen und Einrichtungen, Forschungs- und Bildungseinrichtungen sowie Kammern, Vereine und Stiftungen. Ziel ist die Erhöhung des umsetzungsorientierten Forschungs- und Innovationspotenzials sowie die anwendungsorientierte Stärkung von Forschung, technologischer Entwicklung und Innovation in NRW. Dies soll durch die Unterstützung von Investitionen in Forschungs- und Innovationskapazitäten erreicht werden, die eine hohe Relevanz für die Wirtschaft und die Bevölkerung in NRW besitzen. 

Die Fördermaßnahme „Forschungsinfrastrukturen.NRW“ wird im Rahmen der europäischen Regionalförderung (EFRE/JTF-Programm NRW 2021-2027) federführend durch das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen (MWIKE) zusammen mit dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft (MKW), dem Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr (MUNV) sowie dem Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen (MLV) umgesetzt.

Weitere Informationen zur Fördermaßnahme „Forschungsinfrastrukturen.NRW“ , den Informations- und Service-Angeboten sowie zur nächsten Einreichungsrunde finden Sie auf:

Forschungsinfrastrukturen.NRW

Die nachfolgenden Vorhaben und Skizzeneinreichenden werden aufgrund des Votums des Begutachtungsausschusses zur Antragstellung aufgefordert:

  • RWTH Aachen University (Aachen)
  • Fraunhofer Institut für Lasertechnik (Aachen)
  • Gesellschaft für Angewandte Mikro- und Optoelektronik mbH (AMO GmbH) (Aachen)

In Aachen entsteht eine zentrale Integrationsplattform zur Erforschung und Entwicklung des Zusammenspiels verschiedener Quantentechnologien (IPIQ). Die Plattform dient dabei als praxisnahe Forschungsplattform mit Fokus auf umsetzungs- und produktionsrelevante Aspekte. Ziel ist es, praxistaugliche Prozessabläufe für die Produktion im Bereich der Quantentechnik als Zukunftstechnologie zu entwickeln und zu erproben. Am Projekt beteiligt sind die RWTH Aachen, das Fraunhofer Institut für Lasertechnik und die Gesellschaft für Angewandte Mikro- und Optoelektronik mbH (AMO GmbH).

  • Hochschule Rhein Waal (Kleve)
  • ORB gGmbH (Krefeld)
  • CONDUCT Solutions GmbH (Kamp-Lintfort)
  • Marvelous Software Solutions (Kalkar)
  • GeSA mbH (Alpen)

In Kamp-Lintfort entsteht eine KI-Infrastruktur, die speziell kleine und mittlere Unternehmen am Niederrhein unterstützt. Das Projekt baut eine vielfältige Plattform auf, um KI-Techniken, insbesondere Sprachmodelle und Bilderkennung, in KMU besser nutzbar zu machen und um deren Kompetenzen beim Umgang mit KI zu stärken. Die Infrastruktur eignet sich zur Lösung von Problemen aus Robotik und Computer Vision (CV), wie sie in der Präzisionslandwirtschaft (Feldroboter) und Schadensanalyse (Drohnen und Makro-Kameras) benötigt werden. Das Projekt wird von der Hochschule Rhein Waal, der ORB gGmbH, der CONDUCT Solutions GmbH, der Marvelous Software Solutions und der GeSA mbH durchgeführt. 

  • RWTH Aachen University (Aachen)

Es wird ein Prüfstand für Axialverdichter mit radialer Endstufe gebaut, der für wasserstoffbetriebe Luftantriebe genutzt werden soll. Im Rahmen des Vorhabens sollen alternative Antriebe für Flugzeuge getestet werden. Das Vorhaben wird in Aachen von der RWTH Aachen und mehreren Partnern umgesetzt. 

  • Fraunhofer-Einrichtung Forschungsfertigung Batteriezelle FFB (Münster)

Im Projekt entsteht in Münster eine flexible, modulare Infrastruktur für das Mischen von Natrium-Ionen-Batterien. Ziel ist es, eine zukunftsfähige Basis für neue Zellchemien sowie die Verarbeitung neuer Binder- und Aktivmaterialien zur nachhaltigen Batterienutzung zu schaffen. Dafür werden Mischanlagen in einer Trockenraumumgebung angeschafft. Das Projekt wird von der Fraunhofer Forschungsfertigung Batteriezelle (FFB) gemeinsam mit mehreren Partnern umgesetzt.

  • Universität Münster, Batterieforschungszentrum (Münster)
  • Safion GmbH (Aachen)

Erstmals soll am Batterieforschungszentrum Münster eine flexible und modulare Pilotlinie für die automatisierte Fertigung von Batteriezellen im Kleinmaßstab aufgebaut werden. Die Linie ermöglicht die Verarbeitung verschiedener Materialien und sammelt umfassende Qualitätsdaten zur genauen Rückverfolgbarkeit. So wird die Übertragung von Labor- auf Pilotmaßstab erleichtert, was angesichts der Vielfalt neuer Batterietechnologien besonders wichtig ist. Das Projekt wird von der Universität Münster und der Safion GmbH realisiert. 

  • Fachhochschule Dortmund (Dortmund)

Angesichts wachsender Herausforderungen in der IT-Sicherheit soll in Dortmund ein Kompetenzzentrum für Netzwerkforensik aufgebaut werden, dessen Fokus auf Hochgeschwindigkeits- und virtualisierte Umgebungen liegen wird. Ziel des Vorhabens der FH Dortmund und der Partner ist der Aufbau einer leistungsfähigen Forschungsinfrastruktur, die praxisnahe Studien ermöglicht und innovative Lösungen für IT-Sicherheitsunternehmen, Strafverfolgungsbehörden und Forschungseinrichtungen bereitstellt.

  • INVITE GmbH (köln)
  • IUTA e.V. (Duisburg)

In Köln und Duisburg entsteht eine kollaborative Kommunikationsinfrastruktur, die herstellerübergreifend und auf offenen Standards basiert. Ziel ist es, die Laborhardware, -software und die Gebäudeperipherie mit dem Endnutzer intelligent zu vernetzen. Eine KI-gestützte Datenverarbeitung soll zudem bisher ungenutzte Daten zugänglich und nutzbar machen. Das Vorhaben wird von der INVITE GmbH und dem IUTA e.V. durchgeführt. 

  • Fachhochschule Aachen (Aachen)

Ein innovatives, eng vernetztes Labor für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) soll in Aachen aufgebaut werden, um Assistenzsysteme aus Digitalisierung, kollaborativer Robotik und generativer KI zu entwickeln. KMU erhalten so einen direkten Zugang zur Erprobung neuer Fertigungsszenarien und zur Ausbildung der Fachkräfte von Morgen. Die Maßnahme wird von der Fachhochschule Aachen unter Beteiligung mehrerer assoziierter Partner durchgeführt.

  • RWTH Aachen (Aachen)
  • B&B-AGEMA GmbH (Aachen)

Ziel ist die Einrichtung eines Labors in Aachen zur Untersuchung der 100%-igen Wasserstoffverbrennung in Gasturbinen zur mittelfristigen Etablierung einer nachhaltigen Energienutzung und -Erzeugung Dafür wird eine modulare Prüfstandsarchitektur aufgebaut, mit der neuartige Brennkammer- und Injektordesigns entwickelt werden können. Das Projekt wird von der RWTH Aachen und der B&B-AGEMA GmbH realisiert.

  • Universität Münster (Münster)
  • FH Münster (Münster)
  • Demcon Germany GmbH (Münster)
  • InnoCoding GmbH (Münster)

In Münster soll eine interdisziplinäre Forschungsinfrastruktur für den medizinischen 3D-Druck am Point-of-Care entstehen. Ziel ist die Entwicklung und wissenschaftliche Erprobung neuer Versorgungs- und Behandlungskonzepte sowie innovativer Werkstoffe und Beschichtungen – unter Berücksichtigung der europäischen Medizinprodukteverordnung (Medical Device Regulation, MDR). Durch den Einsatz von 3D-Drucktechnologien können realitätsnahe anatomische Modelle und individuelle Instrumente hergestellt werden, die Ärzten eine präzise OP-Vorbereitung unter nahezu echten Bedingungen ermöglichen und so die Qualität der Patientenversorgung deutlich verbessern. 

  • RWTH Aachen (Aachen)

In Aachen-Soers entsteht eine moderne Forschungskläranlage im halbtechnischen Maßstab, die Industrie, Wirtschaft, Verbänden und Forschung in Nordrhein-Westfalen flexible, kostengünstige und vielseitige Nutzungsmöglichkeiten für gemeinsame Projekte bietet. NRW positioniert sich hiermit als führend in der Abwassersiedlungswirtschaft für eine nachhaltige und umweltschonende Abwasserbehandlung. Die Umsetzung erfolgt im Zusammenwirken mit dem μ³-Forschungszentrum Soers und der Kläranlage Aachen Soers. Das Projekt wird von der RWTH Aachen mit mehreren Partnern durchgeführt. 

  • Gas- und Wärme-Institut Essen e.V. (Essen)
  • Universität Duisburg-Essen (Essen)

Geplant ist der Bau einer modularen Zweizonen-Klimakammer in Essen, um ein hohes Maß an Flexibilität in der Anwendung zu gewährleisten und somit vielfältige Anwendungsszenarien im Bereich der Energiewende zu erproben. Sie ermöglicht praxisnahe Tests und die Optimierung verschiedenster Technologien – etwa für Wasserstoff-Infrastrukturen, Batterien oder Wärmepumpen – unter extremen Umweltbedingungen und realistischen Klimaszenarien. Projektbeteiligte sind das Gas- und Wärme-Institut Essen e. V. und die Universität Duisburg-Essen. 

  • RWTH Aachen (Aachen)

In Aachen soll ein moderner Forschungstriebstrang entstehen, der herstellerunabhängige Forschung zur Kostensenkung der Windenergie in Nordrhein-Westfalen ermöglicht. Insbesondere KMU sollen so ihre Produkte herstellerunabhängig auf dem Systemprüfstand erproben und erforschen können. Das Vorhaben wird von der RWTH Aachen mit mehreren Partnern durchgeführt.

  • RWTH Aachen (Aachen)

Mit dem Ausbau des Schmelzreaktors sollen Emissionen in der Stahlproduktion gesenkt und nachhaltige biogene Kohlenstoffträger genutzt werden. Außerdem werden Prozesse optimiert, die Energieeffizienz gesteigert und der Ressourceneinsatz reduziert. Die Verwertung von Nebenprodukten wie Schlacke unterstützt zusätzlich die Kreislaufwirtschaft. Das Projekt wird in Herzogenrath von der RWTH Aachen und mehreren Partnern realisiert.

  • RWTH Aachen University (Aachen)
  • 3D Druck Dilba GmbH (Netphen)
  • Fooke GmbH (Borken)

In Aachen bauen die RWTH Aachen, die 3D Druck Dilba GmbH und die Fooke GmbH eine Forschungsinfrastruktur für den Festkörper-3D-Druck (Solid State Additive Manufacturing). Dieses additive Fertigungsverfahren ist vielseitig einsetzbar, nutzt besondere Materialkombinationen wie Recyclat-Werkstoffe und spart deutlich Energie im Produktionsprozess. 

Kontakt

Dr. Eva Reimer-Michalski
02461 61-96598

Tamara Gehlen
02461 61-84189

Dr. Sebastian Dziallach
02461 61-1676