29.05.2025 Abgelaufen, Gründungen, NRW-Patent-Validierung

NRW-Patent-Validierung: Die Ergebnisse der dritten Einreichungsrunde stehen fest

In der vom 29. November 2024 bis zum 28. Februar 2025 dauernden dritten Einreichungsrunde der Fördermaßnahme „NRW-Patent-Validierung“ wurden sieben Beiträge durch einen unabhängigen Begutachtungsausschuss zur Förderung empfohlen.

Person mit Sicherheitshelm und Sicherheitshandschuh, der Bausteine in der Hand hält.
©2019 Panchenko Vladimir/Shutterstock

Ziel der Maßnahme ist die Steigerung der Anwendungsreife von Hochschulerfindungen (Prototypenförderung, proof-of-concept) und deren anwendungsorientierte Validierung zur Verbesserung der Verwertungschancen durch Lizenzierung, Verkauf oder durch eine Ausgründung aus der Hochschule. Dies erscheint erforderlich, da Erfindungen und Patente ihrer Zeit oft so weit voraus sind, dass es den Unternehmen zu risikoreich ist, vor dem proof-of-concept in sie zu investieren.

Die Fördermaßnahme „NRW-Patent-Validierung“ setzt dazu auf zwei Ebenen an: In einer ersten Phase wird das wissenschaftliche Potential der Einrichtungen für Forschung und Wissensverbreitung (Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen) zur Validierung von Patenten aktiviert. In der anschließenden zweiten Phase werden in Form von Verbundprojekten Kooperationsbeziehungen zwischen Wissenschaft und Forschung initiiert und gefestigt.

Weitere Informationen zur Fördermaßnahme „NRW-Patent-Validierung", den Informations- und Service-Angeboten sowie zur nächsten Einreichungsrunde finden Sie hier:

NRW-Patent-Validierung

Die nachfolgenden Vorhaben haben ein positives Votum des Begutachtungsausschusses erhalten. Ein positives Votum  des Begutachtungsausschusses entspricht einer Förderempfehlung, ist aber noch keine Förderzusage.

  • Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT, Aachen

Im Projekt AFP wird ein neues Verfahren getestet, mit dem große Leichtbauteile während der automatisierten Herstellung gezielt temperiert werden können. Dabei wird untersucht, wie sich die Temperatur des Bauteils präzise messen und steuern lässt, um Spannungen und Qualitätsverluste zu vermeiden. Ziel ist es, eine bestehende Produktionsanlage mit dieser neuen Heiztechnik auszustatten, die Methode praktisch zu erproben und die Wirksamkeit des zugrundeliegenden Patents zu bestätigen.

  • Technische Hochschule Köln, Köln

Das Vorhaben entwickelt eine neue Generation von Stromwandlern, die elektrische Energie besonders effizient umwandeln können – beispielsweise in Ladegeräten, Solaranlagen oder Ladestationen für Elektrofahrzeuge. Durch den Einsatz moderner Gallium-Nitrid-Halbleiter wird nur noch eine Wandlungsstufe benötigt. Das spart Material, senkt Kosten und steigert sowohl den Wirkungsgrad als auch die Leistungsdichte. Ziel ist es, Schaltverluste zu minimieren und die Energieeffizienz zukünftiger Stromversorgungssysteme nachhaltig zu verbessern.

  • Technische Hochschule Köln, Köln

Im Projekt LiquidGlid-E wird ein neuartiger Flüssigmetall-Wärmetauscher für rotierende Wellen entwickelt und erprobt. Diese Technologie ermöglicht eine besonders kompakte und effiziente Kühlung, die herkömmliche Systeme übertrifft. Durch den Einsatz von Flüssigmetallen werden Reibungs- und Wärmeverluste stark reduziert. Das Projekt erhöht die Energieeffizienz moderner Antriebe und wird gemeinsam mit Partnern aus der Industrie umgesetzt.

  • Fachhochschule Aachen, Aachen

Ziel des Projekts ist es, herkömmliche Erdgasbrenner bei der Glasumformung durch kompakte Mikrowellenplasmaöfen zu ersetzen. Diese neuartige Technologie arbeitet energieeffizienter, sicherer und umweltfreundlicher als herkömmliche gasbasierte Systeme. Sie ermöglicht eine präzise und gleichmäßige Erwärmung des Glases ohne Explosionsgefahr. Im Rahmen des Projekts werden Prototypen entwickelt und hinsichtlich ihrer Effizienz, Praxistauglichkeit und Wirtschaftlichkeit getestet.

  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Bonn

Die Universität Bonn entwickelt ein biotechnologisches Verfahren zur Herstellung gesunder und nachhaltiger Zuckeralternativen. Neue Enzyme ermöglichen erstmals die effiziente Produktion von Süßungsmitteln, die das Wachstum nützlicher Darmbakterien fördern. Diese verbinden natürliche Süße mit gesundheitlichen Vorteilen und verringern zugleich die Abhängigkeit von Importprodukten wie Rohzucker oder Glukosesirup. Das Projekt untersucht den industriellen Einsatz, optimiert Patente und schafft die Grundlage für eine regionale, nachhaltige Zuckerproduktion in Europa.

  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn vertreten durch Universitätsklinikum Bonn, Bonn

Asthma-Immun entwickelt ein Diagnosetool, das Ärztinnen und Ärzte bei der Auswahl der optimalen Asthmatherapie unterstützt. Mithilfe von Patientendaten – etwa Laborwerten und genetischen Profilen – erstellt ein Algorithmus ein individuelles Krankheitsbild und empfiehlt darauf basierend das passende Medikament. Ziel ist es, Behandlungen zu verbessern, Kosten zu senken und Patentinnen und Patienten schneller in Remission zu führen. Im Rahmen des Projekts werden die Technologie und Patente validiert sowie Hard- und Software für den klinischen Einsatz vorbereitet.

  • Universität zu Köln, Köln

Im Vorhaben NewBI wird eine PFAS-freie und recycelbare Alternative zu herkömmlichen Bindern in Lithium-Ionen-Batterien entwickelt. PFAS (per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) sind äußerst stabile, künstliche Chemikalien, die wasser- und schmutzabweisend wirken, jedoch umweltschädlich und langlebig sind. Die neu entwickelten, patentierten Materialien ermöglichen eine einfachere Rückgewinnung wertvoller Rohstoffe wie Kobalt und Nickel und verbessern dadurch die Umweltbilanz und Nachhaltigkeit von Batterien. Damit wird nicht nur die Abhängigkeit von kritischen Rohstoffen verringert, sondern auch ein Beitrag zu einer umweltfreundlicheren und zukunftssicheren Batterietechnologie in Europa geleistet.

Kontakt

Fachlich

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02461 61-3347

Tim Kutscheidt
02461 61-9755

Björn Poschmann
02461 61-9062

Administrativ, Betriebswirtschaftlich

Lars Frings
02461 61-8717