15.08.2025 Zirkuläre Produktion

Zirkuläre Produktion: Die Ergebnisse der ersten Einreichungsrunde stehen fest

In der ersten Einreichungsrunde der Fördermaßnahme „Zirkuläre Produktion“ (13.11.2024 bis 31.03.2025) wurden nach eingehender Bewertung durch einen unabhängigen Begutachtungsausschuss aus 15 eingereichten Projektskizzen von 15 Projektpartnerinnen und -partnern 6 Beiträge über die Evaluierungs- und Auswahlergebnisse informiert und zur Antragstellung aufgefordert.

Holzbausteine, die zusammengesetzt
© Parradee – stock.adobe.com

Nach eingehender Bewertung durch einen unabhängigen fünfköpfigen Begutachtungsausschuss wurden 6 Beiträge über die Evaluierungs- und Auswahlergebnisse informiert und zur Antragstellung aufgefordert. Bitte beachten Sie, dass die Aufforderung zur Antragstellung keine Förderzusage ist.

Industrie und Kreislaufwirtschaft in Nordrhein-Westfalen

NRW besitzt eine stark mittelständisch geprägte Industrie, die im Wettbewerb steht und auf Innovation angewiesen ist. Insbesondere die ganzheitliche Kreislaufwirtschaft („Zirkuläre Wertschöpfung“) gewinnt in der industriellen Produktion an Bedeutung. Produktdesign und Produktionsprozesse sollen so weiterentwickelt werden, dass neue Produkte schadstoffarm, langlebig, reparierbar und am Ende ihrer Nutzungsdauer recycelbar sind.

Förderaufruf ZiPo.NRW: Förderung zirkulärer Produktion

Der Förderaufruf „Zirkuläre Produktion“ (ZiPo.NRW) unterstützt Projekte, die kreislauforientierte Prototypen von Maschinen, Produkten oder Prozessen entlang der gesamten Wertschöpfungskette entwickeln. Dabei stehen Materialeinsparung, Nachhaltigkeit, Modularität, Upgrade-Fähigkeit sowie verlängerte Lebensdauer im Fokus. Gefördert werden zudem strategische Technologien mit Potenzial für den EU-Binnenmarkt oder zur Reduktion strategischer Abhängigkeiten.

Gefördert werden kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit Sitz in Nordrhein-Westfalen. Unterstützt werden Einzel- oder Kooperationsprojekte von bis zu zwei KMU mit einer Laufzeit von bis zu 24 Monaten, inklusive Investitionen in Geräte, Anlagen, Dienstleistungen zur Prototypenentwicklung sowie bis zu 15 % Personal- und Gemeinkosten. Prototypen können bis zur Marktreife gefördert werden. Kleine Unternehmen erhalten bis zu 90 % Zuschuss (max. 300.000 Euro) oder 45 % (max. 3 Mio. Euro), mittlere bis zu 70 % bzw. 35 %. Die Förderung hängt von Unternehmensgröße und bisherigen De-minimis-Beihilfen ab.

Die Fördermaßnahme „Zirkuläre Produktion“ wird im Rahmen der europäischen Regionalförderung (EFRE/JTF-Programm NRW 2021-2027) federführend vom Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen (MWIKE) umgesetzt.

Weitere Informationen zur Fördermaßnahme „Zirkuläre Produktion“, den Informations- und Service-Angeboten finden Sie auf:

Zirkuläre Produktion

Die nachfolgenden Vorhaben und Skizzeneinreichenden werden aufgrund des Votums des Begutachtungsausschusses zur Antragstellung aufgefordert.

Wo landet der ausgediente Sneaker? Mit einem RFID-Tag können alte Kleidungsstücke innerhalb von Sekunden gefunden, gesammelt und anschließend sortiert und wiederverwertet werden. Im Projekt „CircLocTags“ wird neben technischen Fragen auch untersucht, wie solche RFID-Tags selbst möglichst nachhaltig und umweltfreundlich konzipiert werden können.

Projektpartner: ID4us GmbH

Ort: Duisburg

Zement, Asche, Kalk, Mehl: all diese und weitere Rohstoffe werden bislang in Silos oder Einweg-Plastiksäcken zu ihrem Einsatzort gebracht. Es muss also entweder die nötige Infrastruktur zum Be- und Entladen vorgehalten werden oder es fallen große Mengen Verpackungsmüll an. Hier setzt das Projekt „MegaBag“ an: Entwickelt wird ein langlebiger Mehrwegbehälter mit einem zusammenlegbaren Exoskelett und einer flexiblen Ummantelung sowie ein dazu passendes Mehrwegsystem.

Projektpartner: MegaBag GmbH

Ort: Dortmund

Raumfahrt, aber nachhaltig: Im Projekt „GreenStructure“ werden Nanosatelliten bzw. Bauteile dafür nicht, wie bisher üblich, aus Aluminium gefräst, sondern mittels Spritzgussverfahren aus Kunststoffen hergestellt. Das spart Material, Gewicht und Zeit in der Herstellung. Im Projekt sollen Prototypen für ein Baukastensystem aus modular zusammensteckbaren Kunststoffbauteilen entwickelt werden.

Projektpartner: Lamb Space Tec GmbH

Ort: Heiligenhaus

Die Herstellung von neuen Reifen – insbesondere für Nutzfahrzeuge wie Bagger – ist teuer und ressourcenaufwändig. Daher wird bereits heute das tragende Gerüst alter Reifen, die Karkasse, wiederverwendet und neue Profile aufgebracht. Im Projekt „Runderneuerung EM-Reifen“ werden Robotik-Prototypen entwickelt, um diese körperlich anstrengende Arbeit intelligent und effizienter zu gestalten.

Projektpartner: Rösler Tyre Innovators GmbH & Co. KG

Ort: Dortmund

Aus gebrauchten Batterien wieder heue herstellen: Das Projekt „ZirkuBat“ zielt darauf ab, ein innovatives und nahezu emissionsfreies Recyclingverfahren für Batteriematerialien mit einem flammen-basierten Syntheseverfahren zu etablieren. So kann eine ressourcenschonende und wirtschaftlich rentable Rückgewinnung von Stoffen wie Lithium, Nickel, Kobalt und Mangan aus gebrauchten Batterien realisiert werden.

Projektpartner: HSWmaterials GmbH

Ort: Kamp-Lintfort

Polyester-Textilien zurück in ihre Bestandteile zu zerlegen, um sie nachhaltig verwerten zu können: Daran wird im Projekt „ZiProTex“ gearbeitet. Dabei wird im Gegensatz zu herkömmlichen Verfahren eine elektrochemische Kristallisation genutzt, um Monomere ohne salzhaltige Abfälle zurückzugewinnen. Damit trägt das Projekt zu einer Kreislaufwirtschaft für Textilien bei.

Projektpartner: re:solution GmbH

Ort: Aachen

Kontakt

Alexander Gußfeld
02461 61-85617

Dr. Sebastian Dziallach
02461 61-1676